- Keltologie
- Kel|to|lo|gie 〈f. 19; unz.〉 Lehre von den kelt. Sprachen u. Literaturen
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Wissenschaft von den keltischen Sprachen u. Kulturen.* * *
Keltologiedie, -, Erforschung der Geschichte und Kultur der Kelten, besonders ihrer Sprachen und Literaturen. Eine grammatische Beschreibung der keltischen Sprachen versuchte bereits Edward Lhuyd (* 1660 ?, ✝ 1709) in seiner »Archaeologia Britannica« (1707). Besonders nach Arbeiten von F. Bopp (1839) wurde die Zugehörigkeit des Keltischen zur indogermanischen Sprachfamilie erkannt. Als eigentlicher Begründer der Keltologie gilt jedoch J. K. Zeuss, der in seiner »Grammatica Celtica« (1853) erstmals die ältesten irischen und kymrischen Quellen systematisch auswertete und historisch interpretierte. Danach wurde die Keltologie sowohl im Rahmen der vergleichenden indogermanischen Sprachwissenschaft als auch innerhalb der keltischen Einzelphilologien weiter ausgebaut. Aus der geographischen Verbreitung der Kelten in frühgeschichtlicher und antiker Zeit, ihren Kontakten mit den Sprechern anderer Sprachgruppen sowie ihrer späteren Bedeutung für die christliche Mission und die allgemeine Kulturentwicklung in Europa ergaben sich zahlreiche Berührungspunkte mit Nachbardisziplinen. - Als Keltologen traten (nach Zeuss) u. a. H. Gaidoz, Kuno Meyer, J. Vendryes, R. Thurneysen, J. Pokorny, M. H. Arbois de Jubainville, D. Hyde und H. Pedersen hervor.H. Bauersfeld: Die Entwicklung der kelt. Studien in Dtl. (1937);R. Baumgarten: Bibliography of Irish linguistics and literature, 1942-71 (Dublin 1986).Érin, Jg. 1 (Dublin 1904 ff.).* * *
Universal-Lexikon. 2012.